Ola und der Schmetterling

Es war früh am Morgen da sauste die Elfe Ola mit wehendem Kleid durch die Luft. Es war als hinge sie an seidenen Fäden, denn die zarten Flügel sah man kaum. Unter ihr lag die Blumenwiese am Waldsee, hier am Ufer wuchs alles besonders üppig. Die Elfe schwebte über die Wiese um Beeren, Kräuter und Pilze für ihren Medizintrank zu sammeln. Damit heilte sie die Tiere, die am Waldsee lebten. Die kamen mit allerlei Wehwehchen zu ihr. Gestern hatte sie alle Hände voll zu tun, da war der Igel mit Bauchschmerzen, der Vogel mit Halsweh und das Eichhörnchen mit Schnupfen. Alle hatte sie mit ihrer Medizin behandelt, deshalb musste sie heute neue kochen. „Was für ein schöner Tag, nicht eine Wolke am Himmel“, freute sich Ola, dabei flog sie einen eleganten Bogen. Sie war so gerne auf der Wiese, voller Überraschungen war es hier. Die Vögel zwitscherten aus vollen Kehlen, auf einer Seerose saß ein Frosch und quakte. Im See spiegelte sich die Sonne und kein Blatt regte sich. Herrliche Mohnblumen wuchsen in einer Ecke. Einen kurzen Augenblick stand die Elfe still in der Luft und überlegte, dann schwebte sie langsam auf den Mohn zu. Dort wuchsen die Kräuter die sie brauchte. Beim Ernten der Pflanzen sah sie nachdenklich über die Wiese, dabei strich sie über die Blütenblätter. „Was ist das für ein Geräusch?“, dachte sie verwundert. Dann spähte sie zu den Mohnblüten hinauf, dort saß ein Schmetterling, der leise wimmerte. „Du hübscher Schmetterling, fehlt dir etwas?“, fragte Ola. „Mein Flügel, mein Flügel!“, winselte er nur. „Komm ich nehme dich mit. Wenn meine neue Medizin fertig ist, dann ist der erste Löffel für dich!“, tröstete Ola ihn. Es dauerte gar nicht lange, da kochten die Kräuter, Beeren und Pilze im Topf. Nun bekam der Schmetterling einen großen Schluck, danach ruhte er sich eine Weile aus. Als er seine Flügel wieder bewegen konnte, öffnete Ola das Fenster und der Schmetterling flog zurück zur Waldwiese. „Vielen Dank für deine Hilfe!“, flüsterte er noch in den Wind.