Frieda

Viele Enten lebten auf einer großen Wiese, hinter einem hohen Zaun. Sie vermissten hier nichts, das Leben war geregelt und sie brauchten sich um nichts zu sorgen. Alle Enten waren glücklich und zufrieden, bis auf die weiße Ente Frieda. Sie fragte sich jeden Tag, was wohl auf der anderen Seite vom Zaun sein mochte. An einem sonnigen Tag saß Frieda wieder einmal traurig neben dem Zaun. Da kamen einige Enten über die Wiese gewatschelt.

„Ist das ein schönes Wetter heute!“, fand die Ente Helene „komm mit Frieda, wir machen einen Spaziergang."

„Nöö, hab keine Lust.“ Frieda schüttelte den Kopf.

„Kannst du auch mal etwas anderes denken, als dich zu fragen, was hinter dem Zaun ist? Glaube mir, da gibt es nichts Gutes!“, meinte Helene und schnäbelte im Gras herum.

Woher willst du das wissen?", fragte die weiße Ente „Keine von euch hat jemals über diesen Zaun gesehen."

„Ach Frieda, schon gut, dann gehen wir alleine!“, seufzend zogen die Enten von Dannen.

"Ich will jetzt wissen, was es dort drüben zu sehen gibt!", Frieda nahm ihren ganzen Mut zusammen, schlug kräftig mit den Flügeln, flatterte auf den Zaun und purzelte auf der anderen Seite wieder herunter.

Plumps, da lag Frieda nun im Gras. Sie stellte sich wieder auf die Füße, schüttelte den Schwanz und watschelte durch die hohen Halme zu einem Weg, doch was war das? Ein Ungetüm mit glühenden Augen kam auf sie zu. Plötzlich quitschten Reifen, Frieda erschrak und machte eine Rolle rückwärts. Die arme Ente hatte sich von ihrem Schreck noch nicht erholt, da sah sie ein haariges Ungeheuer neben sich im Gras schnüffeln.

„Wuff!“, machte es, als es die weiße Ente erblickte.

„Tim, komm her!“, hörte Frieda eine Stimme und das Ungeheuer verschwandt.

"Oh je, wo bin ich nur gelandet? Die anderen hatten recht. Ich will nur noch nach Hause, nach Hause", dachte Frieda und flog hoch. Weil sie aber nicht wusste, wo sie war, flog sie in die falsche Richtung.

Auf einmal sah sie unter sich eine große Wiese mit einem Teich, von riesigen Bäumen umgeben.

"Wie schön!“, freute sich Frieda. Sie landete auf dem Teich, schwamm darauf herum, tauchte und planschte. Danach watschelte sie durch die Wiese. So vergingen die Tage, sie schwamm, sonnte sich oder spazierte in der Wiese umher.

Doch bald bemerkte Frieda, dass sie ganz alleine war und bekam Heimweh. Aber wie sollte sie nach Hause kommen? Als sie immer trauriger wurde, tauchten plötzlich ein Paar rote Gummistiefel neben ihr auf. Die kannte sie doch! Ja! Die Stiefel gehörten der Bäuerin, die den Enten immer Futter und Wasser brachte.

"Na, Frieda, hast du einen Ausflug gemacht? Jetzt komm aber wieder mit nach Hause!“, sagte die Bäuerin und nahm Frieda unter den Arm. Zurück auf ihrer Wiese, wurde Frieda von den anderen Enten bewundert. Frieda war die große Heldin und sie wurde nicht müde, von Ungeheuern und Ungetümen, großen Seen, riesigen Bäumen und endlosen Weiden zu erzählen.

                                                                                                               

 

zum Geschichtenkorb
zum Geschichtenkorb

Kommentar schreiben

Kommentare: 2
  • #1

    GiTo (Sonntag, 29 März 2015 19:22)

    Ich esse nie wieder Entenbraten... "VERSPROCHEN!"
    LG

  • #2

    mitmachelfe (Sonntag, 29 März 2015 19:49)

    ;) Wie gut das ich Entenfleisch nicht mag :D LG