Die Winkeblume

Die kleine Winkeblume Clara stand vergessen in der dunkelsten Ecke vom Regal. Weil kein Lichtstrahl sie dort erreichte, konnte sie nicht mehr winken. Darüber war sie sehr traurig.

„Brumm, brumm, - du bist ja aus Plastik, was willst du denn für eine Blume sein?“, fragte Brummel, die Hummel. Sie hatte sich durch das offene Fenster ins Zimmer verirrt.

„Ich bin eine Winkeblume“, antwortete Clara.

„Aber du winkst doch gar nicht!“, stellte Brummel fest.

„Dazu brauche ich Licht und hier ist es so dunkel“, sagte die Blume. „Auf der anderen Seite scheint die Sonne aufs Regal, dort möchte ich so gerne hin.“

„Ach, da kann ich dir nicht helfen, dazu bin ich zu klein und schwach“, überlegte die Hummel und flog wieder fort.

„Aber ich kann dir helfen!“, meinte die Ameise Floh, die gerade auf dem Regal umherlief und alles angehört hatte.

„Du, du bist doch noch viel kleiner als die Hummel“, fand Clara, aber da war die Ameise auch schon verschwunden.

„Wusste ich es doch – Aufschneider!“, schimpfte Clara ihr hinterher. Doch nach kurzer Zeit kippte die Winkeblume plötzlich.

Dann ertönte ein: „Hauruck!“, von Floh, die mit vielen Ameisen zurückgekommen war. Auf dieses Kommando hoben sie Clara gemeinsam hoch und trugen sie auf die Sonnenseite des Regals. Dort fiel ein Lichtstrahl auf die Blume und sie fing an zu winken. „Danke, danke. Ich kann mich wieder bewegen, das ist so schön!“, freute sich Clara und wenn sie niemand weggestellt hat, dann winkt sie noch heute.